Unsere Vorfahren drückten im Brauch der Kräuterweihe ihren Dank für die heilenden Pflanzen aus und baten um Segnung der weiblichen Gottheiten, der die Kräuter unterstanden. Deshalb sammelten die Frauen ihre Kräuter für ihre Kräuterbuschen.
Die Anzahl der Kräuter hatte meist eine mystische Zahl
3: für die Dreifaltigkeit
7: für die Zahl der Schöpfungstage bzw. die sieben Sakramente
9: 3x3 für die hl. Dreifaltigkeit
12: für die Zahl der Apostel
14: für die Zahl der Nothelfer
24: zweimal zwölf, 12 Stämme Israels aus dem alten, 12 Apostel Christi aus dem neuen Testament.
Das Zusammenstellen der Kräuter war und ist je nach Region unterschiedlich.
Den Mittelpunkt bildete meist eine Königskerze.
Der Kräuterbusch wurde nach der Weihe zum Trocknen, entweder im Haus oder auch im Stall aufgehängt.
Bei Bedarf, z.b. bei Gewitter, Krankheit, zum Schutz vor Seuchen wurden die Kräuter aus dem Buschen genommen verbrannt, verräuchert oder als Tee zubereitet. Auch die Tiere bekamen davon ins Futter.
Tote bekamen die geweihten Kräuter als Stärkung für die letzte Reise aufgelegt.
Zu Jahrebeginn in der letzten Raunacht wurde das Haus und der Hof mit den Kräutern ausgeräuchert, um es von Dämonen und bösen Geistern zu reinigen und gut ins neue Jahr zu starten.
Selbst wenn heute diese Bräuche nicht mehr gelebt werden, kann uns der Kräuterbuschen an die Schönheit, den Reichtum und die Gesundheitsapotheke unserer Natur in der kalten tristen Jahreszeit erinnern.
Also auch jetzt noch Kräuter sammeln und trocknen!
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